Warnsignal Klima: Boden und Landnutzung
Neuerscheinung
WARNSIGNAL KLIMA:
Boden und Landnutzung
2021. 400 Seiten mit 351 Abbildungen, 34 Tabellen und 4 Tafeln. Hrsg. J.L.Lozán. S.-W. Breckle, H. Graßl & D. Kasang. Ladenpreis 46,- EUR
Etwa 71% der verfügbaren gesamten Landfläche der Erde werden schon durch uns Menschen genutzt. Rund 60% der genutzten Landfläche stellen extensive Weiden, Savannen und Wiesen sowie Wirtschaftswälder dar. Die für die Tierproduktion verwendete Fläche ist erheblich und schließt die gesamte Weidefläche und etwa 1/5 der Ackerfläche ein, die zur Futtermittelproduktion verwendet wird. Bei dieser ungebrochenen Entwicklung wurde ein großer Anteil der natürlichen Vegetation vor allem Wälder vernichten und in landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt. Damit hat sich die Nutzung der natürlichen Reserven der Erde in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Parallel zu dieser Entwicklung gehen beträchtliche fruchtbare Böden durch Versalzung, Landdegradierung und Desertifikation kontinuierlich verloren. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) schätzt, dass ein Drittel der Böden der Erde nun stark degradiert ist.
Neben den Meeren, der Biosphäre und Atmosphäre spielt der Boden nicht nur für das Klima, sondern auch für die Existenz der Menschheit eine wesentliche Rolle. Boden ist die dünne fruchtbare Schicht der Erdkruste. Dank Aber-Millionen von Lebewesen (Bakterien, Pilzen, Algen, Würmer etc.) ist der Boden sehr fruchtbar und stellt dadurch die Grundlage für unsere Ernährung dar. Er filtert das Regenwasser, das zur Bildung des Grundwassers führt. Die Böden enthalten mehr Kohlenstoff als die Biosphäre und Atmosphäre zusammen und kann durch geeignete Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutzes mehr aufnehmen.
Trotz dieser Fakten gehen heute immer noch große Landflächen durch Versiegelung in den Städten, in der Landwirtschaft durch den Einsatz von Pestiziden, im Bergbau bei der Extraktion von Kohle, Erdöl und -gas sowie Mineralien unwiderruflich verloren. Die heutige intensive Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, genveränderten Pflanzen und dem Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden ist langfristig nicht nachhaltig. Sie hat die Produktion stark erhöht, aber Landschaften zerstört und Bodendegradation vorangetrieben. Neue Gebiete wurden auf Kosten der Vertreibung von Kleinbauern und indigenen Völkergruppen erschlossen.
Zum Klimaschutz müssen wir neben der Reduktion der Treibhausgasemissionen den Verlust von natürlichen Ökosystemen wie Wäldern, Savannen und Feuchtgebieten stoppen, verlorene Ökosysteme wie trockengelegte Moore wiederherstellen, Weide- und Landwirtschaft klimafreundlicher betreiben. Man muss dazu die Lebensmittelproduktion neu anpassen, Nahrungsmittelverluste vermeiden, und das Konsumverhalten muss nachhaltiger werden.
Das vorliegende Buch richtet sich an Entscheidungsträger, Politiker, Behörden, Umweltorganisationen, Land- und Forstwirte, Studenten, Lehrer sowie interessierte Laien.
(Weitere Infos: JL-Lozan@t-online.de)
Meine Beiträge in dem Buch zum erlaubten download unter:
https://independent.academia.edu/MeierDirk